Es war der Sommer 2022.
Meine Kinder und ich verbrachten einen Großteil unserer Ferien bei meinen Eltern in der Eifel.
Die Wälder rund um die Feriensiedlung wurden für uns in dieser Zeit zu so etwas wie unserem zweiten zu Hause.
Von früh bis spät waren wir draußen auf Entdeckungstour.
Große Fichtenplantagen durchzogen von Hügeln, Höhlen und unzähligen kleinen Bachläufen boten dabei die perfekte Kulisse für ein Abenteuer nach dem anderen.
Abends ließen wir die Tage dann meist glücklich und zufrieden am Lagerfeuer ausklingen, bevor wir pünktlich zum Sonnenuntergang erschöpft in unsere Zeltbetten fielen.
"Papa, wo ist der Wald geblieben?"
Auf einem unserer vielen Feldzüge durchs grüne Dickicht passierte dann jedoch etwas vollkommen Unerwartetes.
Denn statt wie zuvor von meterhohen Fichten umringt zu sein, standen wir plötzlich inmitten eines riesigen baumlosen Areals.
Meine Große (6) und mein Kleiner (3) konnten ihren Augen kaum trauen.
Und auch ich war – gelinde ausgedrückt – ziemlich fassungslos.
Was war hier geschehen, wo Tage zuvor noch prächtige Bäume in die Höhe rankten?
Kahlschlag industriellen Maßstabes
Die Antwort auf unsere allgemeine Fassungslosigkeit lieferten die teils knietiefen Spuren im geschundenen Erdreich.
Denn diese führten uns auf direktem Wege zur Wurzel allen Übels:
Einem sogenannten Harvester.
Diese monströsen Erntemaschinen unterstützen die Forstwirtschaft dabei, riesige Waldflächen schnell, effizient und kostengünstig dem Erdboden gleich zu machen.
Zurück bleiben meist nur Kahlflächen enormen Ausmaßes.
Geräumte Wälder soweit das Auge reicht
Leider zählen kahl geschlagene Waldflächen wie in der Eifel inzwischen vielerorts zur Tagesordnung.
Egal ob Harz, Hunsrück oder Bayerischer Wald – das Bild gleicht sich wie ein Ei dem anderen.
Doch was passiert eigentlich, nachdem die Forstwirtschaft den Wald „geräumt“ hat, wie es in der Politik so schön heißt?
Wiederaufforstung schlägt fehl
Forscher wie Prof. Dr. Pierre Ibisch von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde haben hierzu inzwischen eine klare Meinung.
Denn ihre Untersuchungen an vielen solcher Kahlschlagsflächen kommen zu einem eindeutigen Ergebnis.
Demnach wird es oftmals weit mehr als ein Menschenleben lang dauern, bis an den geschädigten Stellen wieder ein neuer Wald wächst – falls er dies überhaupt noch tut.
Das dahinterliegende Problem ist komplex und doch einfach umschrieben:
- Eine Kahlfläche wird im Sommer heiß,
- der Boden trocknet aus,
- neu gepflanzte Baumsetzlinge verdursten.
Gravierende Folgen für Mensch und Natur
Die Folgen des bundesweiten Kahlschlags dürften – obgleich in ihrem Ausmaß gigantisch – den meisten Menschen hierzulande (noch) gar nicht so richtig bewusst sein.
Denn mit den Waldflächen gehen uns gleichzeitig auch unzählige Ökosystemleistungen verloren.
So ist ein Wald nicht nur schön anzusehen, sondern erfüllt auch viele für uns Menschen überlebenswichtige Funktionen.
Neben oftmals theoretisch klingenden Aufgaben wie der Sauerstoffproduktion oder der CO2-Speicherung zählen dazu auch ganz praktische Belange wie die Kühlung der Umgebungsluft oder der Schutz gegen solch schreckliche Überschwemmungen wie im Ahrtal 2021.
Wilde Wälder braucht das Land
Obwohl der Wald für uns also ein überaus wichtiger Verbündeter – nicht zuletzt gegen die Folgen des Klimawandels – ist, geht der Raubbau an ihm unvermindert weiter.
Genau aus diesem Grund habe ich nun die Wilde Wälder gGmbH ins Leben gerufen.
Das ausschließlich gemeinnützige Projekt möchte künftig einen nachhaltigen Beitrag zum Schutz unserer heimischen Wälder leisten.
Dazu werden bundesweit Waldflächen mit dem Ziel übernommen, diese vor schädlichen Einflüssen zu bewahren.
Gemeinsam aus der Waldkrise
Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es jedoch engagierte und umweltbewusste Menschen.
Diese können durch Einbringung von Wissen, Kontakten und finanziellen Mitteln in das Projekt dazu beitragen, dass sich der Zustand unserer heimischen Wälder nicht noch weiter verschlechtert.
Falls ich dein Interesse für das Wohlergehen unserer Wälder wecken konnte und nun auch Du Lust verspürst, das Projekt Wilde Wälder zu unterstützen, würde ich mich natürlich sehr darüber freuen, wenn Du Kontakt zu mir aufnimmst oder auch eine kleine Geldspende hinterlässt, dank der das Projekt weiter wachsen kann.